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Pfotenfroh

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über die Pfotenfroh-Familie und Wissenswertes
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Der Besuch beim Hundefriseur und die Sache mit der Individualdistanz

 KH    Hund, Hundefriseur, pfotenfroh, Individualdistanz

Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Was ist Individualdistanz? Es ist der Mindestabstand, den jedes Lebewesen benötigt, um sich neben einem anderen Lebewesen wohlzufühlen.

Was heißt also Unterschreitung der Individualdistanz? Es ist zum Beispiel die Großtante, die man lange nicht gesehen hat, und die unser Kind ohne Vorwarnung herzlich umarmt und am besten noch ein Küsschen erwartet- oder der Passant im Bus, der auf unseren Hund zustürmt, ihn mit einem breiten Lächeln anspricht, ihm tief in die Augen schaut und dann erst mal vorn übergebeugt kräftig auf dem Hundekopf rumwuschelt. Wir hassen es. Sowohl Menschen, wie auch Tiere. Wir Menschen ertragen es meistens, weil wir wissen, dass der Moment wieder vorbei geht. Dem Hund bleibt oft auch nichts anderes übrig, als auszuharren. Sozial kompetentes Zähne fletschen und knurren wird aus menschlicher Sicht ja nicht so gern gesehen. Besser für alle wäre es, die Individualdistanz jedes Einzelnen zu respektieren!

Was hat das ganze jetzt mit dem Hundefriseur zu tun? Tja, es gibt leider Situationen, wo eine Unterschreitung der Individualdistanz zwingend notwendig ist. Ein Beispiel ist der Besuch beim Tierarzt oder der Gang zum Hundefriseur. Ist der Hund krank, MUSS er behandelt werden. Und bevor die Pfoten nur noch aus Filzteppich bestehen oder die alte, tote Unterwolle in so dicken Schichten auf der Haut liegt, dass die Haut nicht mehr atmen kann, ist der Hundefriseur die einzige Rettung. Individualdistanz hin oder her! Der Clou an der Geschichte ist, je besser ein Hund einen Menschen kennenlernt, desto näher darf er ihm kommen, ohne dass es Unbehagen auslöst. Das heißt, je größer das Vertrauen, desto größer die Toleranz bei Überschreitung der Individualdistanz. FAZIT: Es wäre das Beste, wenn wir jedem Hund genug Zeit geben würden uns kennenzulernen, damit wir mit ihm arbeiten können. So wäre es für alle Parteien am entspanntesten. Leider fehlt oft die Zeit, dem Hund die Chance zu geben, sich an den Tierarzt oder den Hundefriseur zu gewöhnen. Somit sind diese zwei Events für den Hund von Anfang an negativ belegt. Zur Unterschreitung der Individualdistanz gibt es natürlich zur Belohnung noch eine Spritze oder das unangenehme Auszupfen der Haare im Ohr. Was für eine Negativspirale!

Jetzt habe ich doch tatsächlich eine Hundefriseurin gefunden, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Hunden den Friseurtermin angenehm zu gestalten.

Die Hunde bekommen mit Herrchen oder Frauchen die Zeit, ohne Druck, Zwang oder Hektik die Dame kennenzulernen. Ein gemütliches Kaminzimmer mit kuscheligem Sofa und liebevoll gestalteter Einrichtung erleichtert den Einstieg sofort. Wenn der Hund entspannt genug ist, wird mit dem Friseurtermin gestartet. Zur mentalen Ablenkung bekommt er den ganzen Friseurbesuch über sein Privatkino. Eine große Fensterscheibe ermöglicht den Blick in einen wundervollen Garten mit Ziegen und Ponys. Wenn dem Hund die Prozedur zu lang oder zu anstrengend ist, darf er eine Pause im Garten einlegen. Es ist unglaublich! Wie soll es für Hund und Besitzer (der sich währenddessen entspannt zurücklehnen und Kaffee trinken kann) noch entspannter laufen? Als Hundepsychologe wünscht man sich das für jeden Hund, auch wenn ich weiß, dass das so nicht immer umsetzbar ist. Um so mehr freue ich mich, dass es Pia gibt, die diese Art von Umgang mit dem Tier in liebevoller, geduldiger Weise umsetzt.

Eingeschlafen beim Bürsten und Trimmen und das auf dem Tisch vom Hundefriseur? Unglaublich, oder?

Ich freue mich sehr, dass ich sie gefunden habe und Euch wärmstens empfehlen kann. Überzeugt Euch selbst auf ihrer Homepage oder auf Facebook!

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